Ein Wohnhaus¹ von Bruno Taut
Wie man Farben für Architekur setzen kann
Bruno Taut, einer der großen Architekten in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, ist nicht der Architekt spektakulärer Bauten (von seinem Glashaus von 1914 abgesehen). Seine Häuser sind einfach, unprätentiös – sie sind nie elegant, nicht glatt, schon gar nicht anbiedernd. Sie sind eher spröde,manchmal kantig, und sie sind immer reich an gestalterischen Konzeptionen, sowohl bei der Komposition einer Siedlung wie auch ihrer Baukörper, der Gliederung der Fassaden, beim Entwurf von Details, aber auch beim Setzen von Farben.
Es lag Bruno Taut am Herzen, Häuser zu bauen, die ihren Bewohnern ein Zuhause bieten, das auch die Sinne anzusprechen vermag, und das gelang ihm unter Verzicht auf die Verwendung teurer, »edler« Materialien besonders mit Hilfe der Farbe, die er in seiner Architektur als unverzichtbares Gestaltungsmittel einsetzt. Und dabei, im Umgang mit der Farbe, geht er spektakuläre Wege, wie sie vor ihm niemand beschritten hat und die nach ihm kaum einer so konsequent und überzeugend gegangen ist.
Ein Wohnhaus
Taut veröffentlicht 1927 »Ein Wohnhaus«, das er 1926/27 gebaut hat. Das ist sein Wohnhaus, und »Die hier durchgeführte Darstellung eines Hauses in allen seinen Einzelheiten soll den gesetzmäßigen Zusammenhang und die logische Entwicklung des Baukörpers aufgrund dieser Zusammenhänge zeigen. Es mag damit ein Blick in die Gestaltungsweise gegeben werden, auf der sich die neue Baukunst errichtet …1«
Für Taut gehört zur logischen Entwicklung des Baukörpers auch die logische Entwicklung des Konzeptes seiner farblichen Gestaltung. Diese beschreibt er am Beispiel seines Wohnhauses sehr ausführlich, und meistens gibt er auch an, wie die Entscheidungen für die Farben begründet sind.
Das macht das Buch zu einem aufschlußreichen Dokument farbigen Bauens ganz allgemein und speziell zu einem Dokument der Farbigkeit des »Neuen Bauens«.
Das Wohnhaus, außen
Die folgenden Passagen aus Tauts Buch machen deutlich, wie komplex er die Wirkung der Farbe gesehen hat und wie fern es ihm lag, die Farbe als ein oberflächliches Mittel der Dekoration zu benutzen. Eine wörtliche Wiedergabe von Tauts Text ist hier angebracht, um nichts von der Anschaulichkeit, der Genauigkeit und der Differenziertheit der Ausführungen zu verlieren:
»Die Hausform ist eine Kristallisation der atmosphärischen Bedingungen. Sie wird unterstützt durch die Farbe, welche hier in äußerster Gegensätzlichkeit angewendet ist: gegenüber dem weiten Naturgrün und als Widerspiel von untergehender Sonne und Wolkenreflexen auf der Westseite ganz und gar schneeweiß (Taut bestärkt: Mit dem rei-nen Weiß wird die der Atmosphäre zugehörige Helle des Wohnhauses betont), auf der Ostseite, der Straße zugewendet, schwarz: die Blickrichtung des Hauses selbst ist aufs äußerste betont, Licht und Wärme der Morgensonne wird in das Haus hineingesaugt, unterstützt durch die wärmesammelnde Wirkung des Schwarz.«
»… Daß das Weiß die Kantigkeit und Zerklüftung des Hauskörpers durch weiche Tönungen und atmosphärische Reflexfarben mildert, daß das Schwarz der Wölbung die Bauchigkeit nimmt, sie gewissermaßen mager statt fett macht, und daß es gleichzeitig die verschiedenartigen Wanddurchbrechungen zusammenhält, mag hier als organische Eigenschaft der äußersten Gegensatzfärbung noch hinzugefügt sein.«
Zu den von Taut beschriebenen Wirkungen der Farben kommt hinzu, daß die schwarze Ostwand das Haus gegen die Straße hin abschirmt und verschließt. Das einzig Einladende und Offene darin ist die weiße Haustüre.
Ganz anders stellen sich die nach Westen (genauer nach Nord- und Südwesten) gerichteten weißen Gebäudeansichten dar. Sie erscheinen offen durch die Schattierungen, die durch die mehrfache Abwinkelung der Wandelemente und die Überdachung des Balkons gebildet werden und die ihre größte Tiefe in den dunkel erscheinenden Fenstern haben.
Die glatten Läden zum Westen hin macht Taut weiß wie die Wand, so daß die Wand ganz geschlossen erscheint, wenn die Läden vor die Fenster geklappt sind.
Grundsätzliches zur Einrichtung
Für Taut gibt es keinen »Wesensunterschied« zwischen den Raumelementen wie einem Möbelstück, einer Tür, den Wänden, der Decke, dem Fußboden. Alle durch ihr praktisches Erfordernis bedingten Elemente sind für ihn von gleichem Rang, vorausgesetzt sie sind von gleich einfacher Gestaltung und aus geeignetem Material.
Die Farbe hat die Aufgabe, die Spannungsverhältnisse der Raumelemente auszudrücken, und manifestiert so die Harmonie des Raumeindrucks.
Voraussetzung für die »neue Einheit« zwischen den Raumelementen ist für Taut besonders auch das farbliche Hervorheben jedes Elements. Das ist nur konsequent. Denn Taut verbannt alles »Überflüssige« (wie Nippes, Stickereien u.ä.)
aus der Wohnung, so daß ihm dort nur unbedingt erforderliche, gleichrangig nützliche Elemente bleiben. Die gilt es zu definieren, die müssen ihre Identität bekommen. Das Mittel, das zu erreichen, ist für Taut die Farbe.
In ähnlicher Weise beschreibt Alfred Roth 3 die Aufgabe der Farbe im Raum. Bei dem von ihm formulierten Gestaltungsprinzip »Die Farbe« ist nach seiner Auffassung die einzelne Fläche aufzulösen und in sich neu zu ordnen.
Die Farben des Wohnzimmers
Auch hier wird der Text wörtlich wiedergegeben, um die feinen Nuancen von Tauts Beschreibung nicht zu vergröbern.
»Das Wohnzimmer zeigt zu allen Jahreszeiten durch die beiden großen Fenster und die Tür in der Mitte die ungekünstelte Gartenlandschaft, eingerahmt durch die Grenze des Waldes hinter den Wiesen. Diese zu jeder Jahreszeit gleich schöne Landschaft ist der Ausgangspunkt für die farbige Lösung gewesen. Die drei Wände mit Fenstern und Außentür sind deswegen sandgrau, während die drei übrigen Wände des sechseckigen Raumes ein Weinrot tragen mit dunklen Türumrahmungen der gleichen Skala, und zwar deswegen, weil die leuchtende Abendsonne warm, aber nicht grell aufgefangen werden soll.
Die gesamte Decke dagegen hat das in Leimfarben nur irgend erreichbare leuchtendste Rot, so daß vom unteren Flur aus das Rot der Decke als Komplementärfarbe zum Grün der Wiese erscheint, ohne dem Naturgrün Konkurrenz zu machen, da, wie auch sonst im Hause, die grellen Töne nur auf indirekt beleuchteten Flächen verwendet worden sind. Man kann für die Farben im Raum etwa grundsätzlich das Prinzip aufstellen, daß die leuchtenden Töne nur dort angebracht sind, wo das Tageslicht sie nicht direkt bescheint, sondern wo sie im Streiflicht oder im Schatten liegen und wo sie dadurch zu einem Mittel werden, dem Raum eine farbige Atmosphäre zu geben, ohne sich selbst aufzudrängen.«
»Die Türen sind wie sonst alle abgesperrten Türen in dem einfachen Naturholzton der Rotbuche, woraus die gewöhnliche Sperrplatte besteht, gelassen und lackiert. Das Zeigen des Naturholzes ist ein eigenes Problem in der farbigen Raumgestaltung. Es ist hier aufs Strengste zu vermeiden, daß eine Farbe in seine Nähe kommt, die durch ihre Leuchtkraft das Holz beeinträchtigt und seines edlen Materialreizes beraubt, es also nur zu einer nichtssagenden graubraunen Fläche macht. Rot ist dabei die gefährlichste Farbe.«
Raumfunktion und Farbigkeit
Bruno Taut hat recht genaue Angaben gemacht zur Farbigkeit von drei Räumen, die er 1919 entworfen und 1924 veröffentlicht hat5 sowie sehr genaue Angaben zur Farbigkeit in seinem Wohnhaus von 1926¹.
Im Folgenden werden die verschiedenen Farbkonzepte aufgezeigt, um festzustellen, ob Taut bestimmten Raumfunktionen bestimmte Farben zuordnete.
Wohnzimmer
»Wohnzimmer nach Westen« von 1919: Wände weiß, chromgelb, mattblau in großen Flächen, Decke englischrot, Fußboden grau-schwarz gestreift. Das Sprech- und Schreibzimmer von 1919 weist eine ähnliche Farbpalette wie das Wohnzimmer auf.
»Wohnzimmer nach Westen«
»Wohnzimmer«, ebenfalls nach Westen gerichtet, von 1926/27: Wände zum Äußern hin sandgrau, die übrigen Wände weinrot; Decke: das nur irgend erreichbare leuchtendste Rot, Fußboden grau bzw. schwarz gezont.
»Blaues Zimmer« (Ersatzwohnraum nach Südwesten hin gelegen, von der Funktion her vergleichbar dem oben erwähnten Sprech- und Schreibzimmer): Fensterwand chromgelb, übrige Wände ultramarinblau hell, Decke tief ultramarinblau, Fußboden hellgrau-schwarz gestreift.
Schlafzimmer
Das Schlafzimmer von 1919: Decke und schräge Wände ultramarinblau und königsrot, senkrechte Wände orange, Säule schwarz, Fußboden hell- und dunkelbraun gestreift.
Die Schlafzimmer von 1926/27, das mittlere, nach Westen hin gelegene: Decke und Balkonwand zinnoberrot, übrige Wände schwarz (Rückwand), tiefblau (Bettnische), orangegelb, Fußboden schwarz,- das daneben liegende rechte, nach Nordwesten gerichtete »ist in seiner Tönung auf empfindliche und leidende Augen berechnet«: Wände tiefgrün (gegenüber dem Bett), heller moosgrün (Wände mit Streiflicht) und gelb, Decke mild blaugrün, Fußboden
grüngrau, –
der linke, nach Südwesten gerichtete Schlaf- und Arbeitsraum: Wände leuchtend rot, gelb (Arbeitsnische), tief ultramarinblau, weiß (Bettnische), Decke weiß, Fußboden warmgrau und tiefblau,-
die Kammer nach Nordosten: Decke orange, Wände dunkel-, mittel-, hellblau von der verschatteten Fensterwand zur beleuchteten Wandfläche gegenüber, Fußboden graublau.
Der Vergleich der Farbigkeiten der Räume zeigt, daß keine eindeutige Bevorzugung von Farbbereichen für bestimmte Raumfunktionen wie das Wohnen bzw. das Schlafen festzustellen ist. Daß Taut Grün nicht in den Wohnräumen von 1926/27 setzt, begründet er selbst mit dem Hinweis, daß das »Wohnzimmer« zu allen Jahreszeiten die Gartenlandschaft zeigt und daß das Rot der Decke als Komplementärfarbe zum Grün der Wiese erscheint.
Rot, Blau und Gelb gibt es in Wohn- wie auch in Schlafräumen von 1919 wie auch von 1926/27. Auch eine bevorzugte Anwendung von Farben entsprechend der Himmelsrichtung, zu der die Räume ausgerichtet sind, kann nicht aus den genannten und gezeigten Beispielen abgelesen werden
Anwendung von Farbe zur Verstärkung der Belichtung
»In diesem Haus ist das Weiß nicht gewohnheitsmäßiger Deckenanstrich, »Mädchen für alles«, sondern eine reine Farbe wie jede andere.« Taut setzt im ganzen Haus an den Fensternischen Weiß, um den Lichteinfall zu verstärken, und in der »kleinen Kammer« legt er die Farbskala vom dunklen bis zum hellen Blau so an, daß das Tageslicht von der hellen Fläche reflektiert wird.
Farben der Fenster
Die inneren wie die äußeren Fensterrahmen sind schwarz, die inneren, »um die schöne Scheibe noch klarer erscheinen zu lassen«, die äußeren »zur Verstärkung der klaren sauberen Fensterform«. Die Schlagleisten am Fenster sind innen signalrot, außen zitronengelb.
Die Farbentabelle
Bruno Taut befürchtet am Ende der Beschreibung seines Hauses, daß seine »Farbangaben nicht ganz leicht zu verfolgen sind«, und er verweist auf die »Farbentabelle« am Schluß des Buches, die – so hofft er »einen kleinen Anhalt« gibt.
Es ist äußerst selten, daß ein Architekt die Farben eines Projektes so ausführlich beschreibt, wie Taut es tut, und dazu noch die verwendeten Farben in einer Farbentabelle in Originalaufstrichen (Mattmuster für Wandfarben, Lackmuster für die Ölfarbenanstriche) darstellt.
Für die Farbangaben benutzt Taut »Baumanns Neue Farbtonkarte System Prase«, die 1359 systematisch ausgewählte und gekennzeichnete Farben umfaßt und erstmals 1912 in Aue/Sachsen veröffentlicht wurde.
Taut bezeichnet 25 Farben mit den Buchstaben des Alphabets von A-Z (J benutzt er nicht, X für Schwarz ist in der Tabelle nicht dargestellt). Zusätzlich gibt er jeder Farbe die Nummer der Karte von Baumann-Prase.
Daß Taut nicht das 1926/27 ebenfalls weithin bekannte und dabei noch »modernere« Farbsystem von Wilhelm Ostwald zur Wahl, Darstellung und Kennzeichnung seiner Farben benutzt, liegt wohl zum einen daran, daß das System Ostwalds nur etwa 60% der Farben Baumanns aufweist, aber auch daran, daß in Baumanns Farbtonkarte konkrete Angaben zur Herstellung der Farben gemacht werden,was bei Ostwald gänzlich fehlt.
Der Hinweis von Manfred Speidel 2, daß »die im Bau gefundenen Farben nicht immer identisch in der Helligkeit mit den von Taut in einer Farbentafel angegebenen« waren, überrascht nicht wegen der bestehenden Abweichungen, sondern er überrascht wegen der wohl bestehenden häufigen Übereinstimmungen und der nur »in der Helligkeit« gegebenen Abweichungen.
Dabei ist zu bedenken, daß die Genauigkeit der Rezeptierung von Farben, wie wir sie heute als selbstverständlich annehmen, früher keineswegs so selbstverständlich war, schon gar nicht in den 20er Jahren.
Wenn im Atlas von Baumann-Prase für die Farbe 948 = Taut-Farbe K als Mischungs-
bestandteile angegeben sind:
80 Teile imit. Schweinfurtergrün
64 Teile Brillantgrün dkl.
8 Teile Chromgelb hell
5 Teile Kreide
dann ist damit kein allgemeingültiger Standard gesetzt, denn Schweinfurtergrün ist nicht gleich Schweinfurtergrün und Chromgelb hell nicht gleich Chromgelb hell, weder im Farbton noch in Intensität oder Helligkeit, geschweige denn in seinem Färbevermögen. Baumann bietet ein Bezugsquellenverzeichnis an, doch auch mit der Kenntnis der Lieferanten der Baumannschen Farben ist nicht ein Standard der Mischungsanga-ben gewährleistet. Schon von einer zur anderen Produktionscharge muß mit Abweichungen in den Eigenschaften der Farben gerechnet werden, Korrekturen sind häufig erforderlich.
Unter diesen Umständen erscheint es beinahe wie ein Wunder, daß, wie M. Speidel angibt, »die gefundenen Farben« nur »in der Helligkeit nicht immer identisch mit den in einer Farbentafel angegebenen« waren.
Fazit
Zum Ende der Darstellungen seines Hauses faßt Taut noch einmal zusammen, was er zum Ausdruck bringen wollte im Hinblick auf die Anwendung der Farbe in der Architektur: »Man kann mit der Farbe, wenn sie in volle Beziehung zum Licht gebracht wird, ohne Künstelei die abstrakte Raumform, die der bloße Rohbau gibt, zu wirklichem Leben führen. Die Farbe wird dann über alle dekorativen Effekte hinaus zu einer Eigenschaft des Lichtes selbst; denn Farbe ist Licht. Man ist dabei an keine bestimmte Skala gebunden, sondern kann die farbige Lösung vollkommen nach dem Wunsche des Bewohners einrichten. Die Stellung fast jedes Menschen zur Farbe, mit Ausnahme dessen, der selbst mit der Farbe arbeitet, ist subjektiv; fast jeder hat seine Lieblingsfarben, seine Antipathien und Sympathien, und es gibt keinen Grund, diesen persönlichen Neigungen nicht zu folgen und nicht gerade darauf die farbige Lösung aufzubauen.«
1 Titel eines Buchs von B. Taut. Stuttgart 1972. 1995 ist ein Nachdruck erschienen bei Gebr. Mann
2 Speidel, M: Brundo Taut, Natur und Fantasie. 1880-1938. Berlin 1995
3 Roth, A.: Farbe als Gestaltungsmittel der Architektur. In: Color (Zeitschrift). Einführungsheft 1967. Roth, ein Schweizer Architekt, war 1927 Bauleiter für Le Corbusier in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart.
4 Schmuck, F. und H. Kalthegener: Ein Wohnhaus von Bruno Taut. In: DBZ Deutsche Bauzeitschrift 3/91, S. 381-384
5 in Taut, B.: Die neue Wohnung. Leipzig 1924
6 aus: Wendschuh, A.: Bruno Taut. Leben und Werk. In: Bruno Taut 1880-1938.
Katalog zur Ausstellung der Akademie der Künste, Berlin 1980
Bruno Taut: Lebensdaten
geboren 1880 in Königsberg
1902 Abschluß an der Baugewerksschule
seit 1909 selbständig in Berlin
1913 Erstmalige Verwendung reiner Farben bei der Ausführung städtebaulicher
Planungen.
Planungen und Teilausführungen der Siedlungen »Reform« in Magdeburg
und »Am Falkenberg« in Berlin-Grünau
1914 »Glashaus« für die Werkbundausstellung in Köln. Publizistische Tätigkeit
die Taut bis an sein Lebensende beständig fortführt
1918 Mitbegründer der fortschrittlichen Künstlergruppe »Arbeitsrat für Kunst«
1921 Stadtbaurat in Magdeburg, dem er mit Hilfe der Farbe im Stadtbild eine
größere Attraktivität zu geben versucht
1924 Rückkehr nach Berlin.
Beratender Architekt der Wohnungsbaugesellschaft GEHAG
1924-1932 Planerische Bearbeitung von Siedlungen und Wohnanlagen mit mehr als
10 000 Wohnungen in Berlin und Umgebung
1927 Beteiligung an der Werkbundausstellung in Stuttgart-Weißenhof
1928 Mitunterzeichner des Aufrufs gegen die Wiederaufrüstung
1932 Übersiedlung nach Moskau. Architekturentwürfe, aber keine Realisierungen
1933 Rückkehr nach Berlin. Nach Warnung von Freunden sogleich Flucht in die
Schweiz, Emigration nach Japan
1933-1936 Baut in Japan ganz wenig, hält Vorträge, schreibt Bücher
1936-1938 Aufenthalt in der Türkei. Professur an der Akademie der Künste in Istanbul.
Umfangreichere Planungs- und Bautätigkeit
Im November 1938 Gestaltung des Katafalkes für Kemal Atatürk.
Am 24. Dezember 1938 stirbt Bruno Taut in Istanbul.
Der Text ist Teil aus
Friedrich Schmuck: Farbe und Architektur 2. Eine Farbenlehre für die Praxis.
München 1999. Callwey